Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Festheft 2014 - 1914 das letzte Fiedensschützenfest Teil 3

Reifeisen

Geschichte der Hofstaat zu bilden, in den mit Wilhelm Cramer, Fritz Emanuel und Heinrich Stöckel Männer eintraten, die nach dem Kriege noch bedeutende- re Ämter in Vorstand und Regiment inne hatten. Die Proklamation nahm übrigens der Ehrenvorsitzende Fritz Flor vor. Nach der Zusammenstel- lung, konnte der Rückmarsch in die Stadt zum Schützenhof beginnen, wo mit dem Krönungsball der Tag seinen Abschluß fand. Der Festsonntag begann dann mit dem traditionellen Königinnenfrüh- stück für Vorstand und Offiziere im Lokal Biermann, bei dem die Königin einwilligte, daß erstmals zu dem bisher nur üblichen Wein auch Bier ausgeschenkt werden durfte. Am Nachmittag vor dem großen Festzug fand eine Parade auf dem Marktplatz statt, die leider durch starke Regen- schauer beeinträchtigt wurde. Zum Festzug und zur großen Polonaise hatte der Wettergott dann wieder ein Einsehen. „Der Volksfreund“ endete seinen Festbericht mit dem Wunsch: „Möge das diesjährige Schützenfest dazu beigetragen haben, den Bürger- sinn, die Vaterlandsliebe und Königs- treue zu stärken.“ Wenige Tage später beendeten die vier Kompanien das Fest mit dem Schlußappell in ver- schiedenen Lokalen. Der einsetzende Krieg beendete eine ununterbrochene Reihe von 21 Schüt- zenfesten in Friedenszeiten. Auch die Reihen der Schützen lichteten sich durch den Blutzoll, den die Völker- schlacht forderte, darunter auch König Friedrich Broch, der am 12. Juni 1917 nach einer Verwundung in Köln-Deutz im Lazarett im Alter von nur 33 Jahren verstarb. Wir Heutigen haben Grund zu der Hoffnung, daß sich die Reihe fried- licher Schützenfeste in Friedenszeiten in unserem Land nach der globalen Katastrophe des 2. Weltkrieges noch lange fortsetzen wird. Dazu wollen wir beitragen. Wolfgang Freese Anmerkungen: (a.) Zu dieser von Helene Hagedorn (geb. 1903) erinnerten Episode finden wir in der Märkischen Zeitung vom 13. Juli 1914 Vorahnungen! Man stellte 5 Tage vor dem Vogelschießen gewisse Vermutungen an, wer wohl als neuer Schützenkönig in Frage komme. Der Redakteur schloß wohl aus vagen Äußerungen, daß ein Herr aus der Bahnhofstraße (siehe b.) Ambitionen hege. Und er äußert dazu, daß dieser Herr zwar geeignet sei, er aber bei Annahme der Königswürde von seiten seiner ihm gesetzlich angetrauten Gattin bestimmt Schwierigkeiten zu erwarten hätte. Die Gattin habe sich bereits mit einer Eisen- bahnfahrkarte versehen, um sofort abrei- sen zu können. (b.) Zur Person Zimmermeister Fritz Ruckebier: An der Bahnhofstraße gab es 1914 den Mühlenbesitzer Fritz Ruckebier, er wäre 1914 schon 67 Jahre alt gewesen. Es gab aber auch seinen Sohn, den Zim- mermeister Fritz Ruckebier, der allerdings laut Adressbuch 1914 in der Wernestraße wohnte. Mit seinen 44 Jahren wäre er wohl der von Helene Hagedorn Gemeinte. S c h ü t z e n f e s t 1 9 1 4 König Friedrich und Königin Wilhelmine www.schuetzenverein-kamen.eu 45

Seitenübersicht