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Festheft 2014 - 1914 das letzte Fiedensschützenfest Teil 2

Historischer Bericht

und Thron und Altar zu pflegen. Nach dieser moralischen Mobilmachung nahm König Julius Borstädt die Para- de ab, und der Marsch zur Schützen- heide folgte. Dort begann das auch heute noch bekannte Unterhaltungsprogramm eines Vogelschießen-Tages mit Kapellen und Essens- und Bierstand. Zu Beginn des Schießens gab´s noch einmal Ansprachen vom städtischen Beigeordneten August Möllenhoff, der 1897 selber Schützenkönig gewesen war (siehe Foto unter der Königsga- lerie in diesem Heft) und vom Präses Felting. Sie beschworen Vaterlands- liebe und Königstreue. Dann begann der Kampf um die Trophäen des Kö- nigsadlers. Die Vereinsspitze sicherte sich die wichtigsten Insignien: Oberst Ebbinghaus holte die Krone, Ver- einspräses Wilhelm Felting das Zep- ter herunter. Oberleutnant Heinrich Jackenkroll gewann den Reichsapfel. Zur Unterhaltung spielten die bekann- te Kamener Kapelle August Herzog und - Militärmusik durfte nicht fehlen - die Kapelle des Feldartillerie-Regi- ments Nr. 7 aus Wesel. Das Vogelschießen dauerte an und zog sich in die Länge. Den Abschluß schilderte der „Volksfreund“ so: „Erst in später Stunde konnte die Krönung des Königspaares vor sich gehen und zwar hat in später Stunde Herr Schneidermeister Fritz Broch die Königswürde und -bürde erschossen, nachdem ein anderer demissioniert hatte ...“ Demissioniert, also abge- dankt oder verzichtet? Was war ge- schehen? Wir wüßten es nicht mehr, hätte nämlich Helene Hagedorn (a.), Gattin des Schützenkönigs von 1951, eigene Erinnerungen oder solche aus Erzählungen von Augenzeugen der Nachwelt nicht berichtet. Danach war es der Zimmermeister Fritz Ruckebier (b.), der den Vogel abschoß, aber wegen des Protestes seiner Frau ver- zichten mußte. Der Rest des Vogels wurde wieder auf der Stange befe- stigt und dann von Friedrich Broch abgeschossen. Den weiteren Verlauf des Festes von 1914 entnehmen wir wieder dem „Volksfreund“. Fritz Broch erwählte sich Frau Wilhelmine Cramer zur Königin. Nun war noch Quelle:KamenerZeitungVolksfreund1914,Nr.84,1.Blatt S c h ü t z e n f e s t 1 9 1 4Geschichte 44

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